Alles was zählt

Es gibt Orte die man nie vergisst. Besondere Eindrücke und Erlebnisse die sich fest in die Erinnerung graben und dort immer wieder abrufbar sind. Kehrt man an diese Orte zurück, sie ist es als wäre man nie fort gewesen.

Mit dem Oytal bei Oberstdorf verbinde ich solche Erinnerungen. Und auch wenn ich schon viele Jahre nicht mehr selbst hier oben war, so waren mit jedem Meter den ich vornan gekommen bin, alle Eindrücke meiner vergangenen Besuche mit dabei.

Es war eine eher spontane Aktion. Ein wenig Training vor den anstehenden Projekten am Gardasee und im Pillerseetal könnte ja nicht schaden. Trotz oder gerade wegen der Spontanität war das Ziel schnell gefunden: die gut 22 Kilometer entfernte Käseralpe.

Viele Male schon war ich auf oder an der Alpe. Die Tour mit meinem damaligen Arbeitskollegen über das Laufbacher Eck. Während meiner Höfatsumrundung oder der grandiosen Tour auf das Rauhhorn, auch wenn ich die Alp damals nur aus der Ferne sah, so werden diese grandiosen Panoramabilder bleiben.

Da war auch noch meine erste längere Allgäu-Durchquerung, die nach dem Hochvogel und dem Übergang vom Prinz-Luitpold-Haus zur Kemptner Hütte aufgrund des Wetters hier endete. Und natürlich war da meine erste wirklich große Biketour mit Freunden. Auf einem viel zu kleinen und technisch eher mittelmäßigem Mountainbike ging es damals über den Illerdamm nach Oberstdorf und weiter hinauf zur Käseralpe.

Ohne Kondition und mit schlechter Ausrüstung waren im Anstieg zum Stuibenfall so einige Schiebepassagen mit dabei. Und auch den Sonnenbrand werde ich nie vergessen. Auch damals war es eine mehr oder minder spontane Aktion. Blauäugig noch dazu. Aber vielleicht gerade deshalb so einmalig schön.

Das erste Mal in der Gischt des Stuibenfalls. Die Kühle, die den ganzen Körper an einem heißen Sommertag umhüllt. Die erste Kreuzotter, die kurz hinter der Gutenalm am eingeringelt am Wegrand lag. Pechschwarz und riesengroß. Die erste Tour mit dem damals neuen Bike. Die erste richtige Mountainbike-Tour überhaupt.

Es waren aber nicht nur diese vielen ersten Male, die mich am gestrigen Spätnachmittag begleiteten. Es war die gesamte Freude am Draußensein. Die Möglichkeit zu haben all das zu erleben. Es war einfach das Glück des Augenblicks. Die Räder, die so leicht und schnell über den Illerdamm gleiteten. Die Freude über die einzelnen Stationen entlang des Wegs, die einem auch nach langer Abwesenheit so vertraut vorkommen.

Es war schlichtweg das Glück über das Hier und Jetzt und die Dankbarkeit dies alles in der Form erleben zu können. Freundin, Eltern. Freunde. Auch die Menschen in meinem Umfeld gehören zu diesem Glück. Ohne sie wäre das nicht möglich. Und ist es nicht genau das was zählt?

Die letzten Meter zur Käseralpe
Die letzten Meter zur Käseralpe

 


Falls Du in diesem Blog die Tourenbeschreibung vermisst. Die Strecke ab Oberstdorf über das Oytalhaus und die Gutenalm bis hinauf zur Käseralpe findest Du hier.

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