3 Wanderungen im Kaiserbachtal

Das Kaiserbachtal liegt im Naturschutzgebiet Kaisergebirge. Neben den imposanten und anspruchsvollen Gipfelzielen des Wilden Kaiser warten hier auch Wanderungen, die ohne technische Hilfsmittel wie Seil und Klettergurt auskommen.


Im Sommer 2021 und im Sommer 2023 haben wir das Kaiserbachtal besucht. Über Griesenau führt eine 5 Kilometer lange Mautstrasse in das wunderschöne Tal. Sie endet am Alpengasthaus Griesner Alm, Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen und alpiner Klettertouren. Auch der Koasa-Trail besucht auf seinen 5 Tagesetappen das Kaiserbachtal.

Blick über das Kaiserbachtal - rechts die Wände des Wilden Kaiser
Blick über das Kaiserbachtal – rechts die Wände des Wilden Kaiser

Der Mythos des Wilden Kaiser bestand für uns in erster Linie aus seinen imposanten Gipfeln. Das Panorama ist auch wirklich einzigartig! Mit der Fleischbank und dem Totenkirchl ging es jeweils über mehrere Seillängen auf knapp 2200 Meter Höhe.

Das Naturschutzgebiet Kaisergebirge und das Kaiserbachtal bieten aber auch abseits dieser alpinen Herausforderungen zahlreiche lohnenswerte Wanderungen. Hier möchten wir die 3 Touren vorstellen.

3 Wanderungen im Kaiserbachtal

  1. Auf das Stripsenjochhaus
  2. Die Ranggenalmrunde
  3. Die Feldbergrunde

Das Naturschutzgebiet Kaisergebirge erstreckt sich über eine Fläche von 92,6 Quadratkilometern. Es setzt sich zusammen aus dem Gebirgsstock des Wilden Kaiser, dem nördlich gelegenen Zahmen Kaiser und dem Niederkaiser im Osten. Darin eingebettet: das Kaiserbachtal.

Oberhalb vom Stripsenjochhaus, Blick ins Kaiserbachtal - unten die Fischbachalm, rechts der Eggersteig und links die Ranggenalm
Oberhalb vom Stripsenjochhaus, Blick ins Kaiserbachtal – unten die Fischbachalm, rechts der Eggersteig und links die Ranggenalm


Wanderungen im Kaiserbachtal – Tipp 1

Auf das Stripsenjochhaus

Wer zu den alpinen Klettertouren und den beeindruckenden Kletterwänden des Wilden Kaiser aufsteigt kennt den Zustieg auf das Stripsenjochhaus. Die Schutzhütte liegt auf dem gleichnamigen Joch zwischen dem Totenkirchl im Süden und dem mit seinen 1807 Metern weit weniger anspruchsvollen Stripsenkopf.

Der Wanderweg zum Stripsenjochhaus beginnt direkt an der Griesener Alm. Vom Parkplatz geht es zunächst über den östlichen Kaisertalbach und über einen noch breiten Fahrweg nach Westen. Der breite, schottrige Weg wird mit zunehmender Dauer schmäler und zieht sich in zahlreichen Kehren durch den Wald nach oben.

Der Aufstieg in Richtung Stripsenjochhaus
Der Aufstieg in Richtung Stripsenjochhaus

Unterhalb der Steinernen Rinne geht es bald durch bebuschtes Gelände in Richtung Wildangerhütte, einer kleinen Jagdhütte unterhalb des Stripsenjochhaus. Links zweigen immer wieder wilde Wege, schließlich auch der beschilderte Zustieg zum Eggersteig ab.

Über die weite Wanne des Wildanger geht es nun ein kurzes Stück flach, dann über eine steile Geländestufe hinauf zum 1577 Meter hoch gelegenen Stripsenjochhaus.

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Unser Tipp: Gemsen beobachten
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Im Kaiserbachtal kannst Du an den Berghängen Gemsen sehen.

Wir hatten das Glück, dass wir im Bereich des Stripsenjochhauses ein ganzes Rudel beim äsen angetroffen haben. Wir waren frühmorgens aufgestiegen, nur wenige Menschen waren unterwegs und die Tiere waren noch relativ ungestört.

Gemse unterhalb vom Stripsenjochhaus - Bild ©Anne Heginger
Gemse unterhalb vom Stripsenjochhaus – Bild ©Anne Heginger

Bei Tierbeobachtungen ist ein Fernglas auf solchen Touren von Vorteil.

Wir verwenden ein Eden XP 10×56, also ein Fernglas mit 10-facher Vergrößerung, welches wir zu Testzwecken kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen haben.


Wanderungen im Kaiserbachtal – Tipp 2

Die Ranggenalmrunde

Auch diese Wanderung hat ihren Ausgangspunkt an der Griesner Alm. Auf einem herrlichen Hangweg geht es hinauf zur Hinteren Ranggenalm. Dabei ist der Blick auf die imposanten Wände des Kaisers einmalig schön!

An diesen Wänden wurde alpine Geschichte geschrieben. Nicht nur die Erstbesteiger haben hier ihre Namen verewigt. Deren Ausrüstung lag natürlich deutlich unter dem heutigen Standard. Umso verneigenswerter die Leistung!

Auch Klettergrößen der heutigen Zeit gehen kehren immer wieder in die Region zurück um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Wie Stefan Glowacz mit seiner Route »Des Kaisers neue Kleider«. Im Jahr 1994 hat er mit einer 10+ die damals schwerste Kletterroute weltweit an der Fleischbank bezwungen.

Frühmorgens an der Griesner Alm
Frühmorgens an der Griesner Alm

Auf einem gut angelegten Wanderweg geht es von der Hinteren zur Vorderen Ranggenalm. Auf deren die Magerböden wachsen zahlreiche seltene Pflanzen. Ein Traum für jeden Blumen- und Kräuter-Liebhaber!

Ein schmaler Steig führt nun hinunter in Richtung Fischbachalm, die schließlich auf der Mautstrasse ein Stück talauswärts erreicht ist.

Nach einer Stärkung geht es auf der gegenüberliegenden Seite des Kaisertalbachs zunächst auf breitem Weg, dann auf einem schmäler werdenden Pfad zurück zum Parkplatz.


Sehenswert
Wenn Du für den Rückweg von der Fischbachalm die Mautstrasse wählst, kommst Du an einer der ältesten Latschenölbrennereien Tirols vorbei: der Latschenbrennerei Hofmann.

Die kann man nicht nur besichtigen und sich ein Bild von der Produktion machen. Franzbranntwein, Salben oder Gurgelsalz gibt es hier auch zu kaufen.


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Wanderungen im Kaiserbachtal – Tipp 3

Die Feldbergrunde

Die Feldbergrunde kombiniert die beiden erst genannten Touren. In der Kombination, und der daraus resultierenden Länge, ist das daher die anspruchsvollste Wanderung dieser Sammlung.

Zunächst in Richtung Hinterer Ranggenalm, geht es dort nicht ostwärts weiter sondern stetig nach oben. Ein steiler Pfad führt gut markiert und technisch nicht sonderlich anspruchsvoll auf den 1813 Meter hohen Feldberg. Wie bei allen Tourenempfehlungen ist natürlich auch hier festes Schuhwerk und sicherer Tritt gefragt. Und die nötige Kondition solltest Du auch mitbringen.

Das Stripsenjochhaus, dahinter der Stripsenkopf - Bildmitte unten der Aufstiegsweg aus dem Kaiserbachtal
Aus Richtig des Totenkirchl-Aufstiegs kann man fast die gesamte Feldbergrunde einsehen – rechts hinten Der Feldberg und darunter der Aufstiegsweg, dann der Weg über den Rücken bis zum Stripsenkopf mit dem Pavillon, darunter das Stripsenjochhaus, und in der Bildmitte unten der Abstieg ins Kaiserbachtal

Auf dem Bergrücken angekommen zieht sich der Weg nun in westlicher Richtung im leichtem Auf und Ab dem Stripsenkopf und dem dort erbauten, weithin sichtbaren Pavillon entgegen. Nun ist das Stripsenjochhaus und die Einkehr auf der Sonnenterrasse nicht mehr weit.

Über den Wildanger, den Aufstiegsweg aus Tour Nummer 1, geht es schließlich hinunter zum Ausgangspunkt.

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Infos rund um das Kaiserbachtal

Anreise
Die Zufahrt in das für den öffentlichen Verkehr gesperrte Tal erfolgt über die B176. die die Ortschaft Kössen im Norden mit dem südlich gelegenen St. Johann in Tirol verbindet.

Gegen eine Gebühr in Höhe von 4,00€ (Stand August 2023) geht es auf einer Länge von 5 Kilometern bis zur 1024 Meter hoch gelegenen Griesner Alm wo die Mautstrasse endet.


Einkehrmöglichkeiten
Sowohl die Griesner Alm wie auch das Alpengasthaus Fischbachalm laden am Talboden zur Einkehr ein.

In der Höhe gibt es neben dem Stripsenjochhaus entlang der Wanderrouten auch weitere Almen.


Übernachtungsmöglichkeiten
Die 2023 wiedereröffnete Griesner Alm, die nach einem Brand 2021 zerstört wurde, bietet komfortable Zimmer, direkt am Zustieg zum Stripsenjochhaus.

In der Fischbachalm gibt es einfache, aber gemütliche Almzimmer und auf dem Stripsenjochhaus stehen Matratzenlager für Wanderer und Bergfexe bereit.


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